Steckbrief: Garten-Wollbiene Anthiridium manicatum

GrößeWeibchen: 11-12 mm, Männchen 14-18mm
BeobachtungszeitraumJuni- September
AussehenAuffällig gelb-schwarz gezeichneter Hinterleib
NestbauWeibchen schaben an Ziestgewächsen Pflanzenwolle ab und kleiden damit ihre Brutzellen in Erdlöcher, Mauerfugen oder Hohlräumen aus
LebensweiseSolitär
NahrungLippenblütler oder Schmetterlingsblütler
BesonderheitenDie Männchen besetzen im Sommer Reviere, die aus mehreren Blüten bestehen, von denen mehrere Weibchen Pollen und Nistmaterial sammeln. Vor diesen Blüten patrouilliert das Männchen und verteidigt diese aktiv gegen andere Insekten wie z.B. Hummeln und Honigbienen.
Die Garten-Wollbiene ist gar nicht so wollig, wie ihr Name vermuten lässt, pummelig ist sie obendrein und ähnelt mit ihren auffällig gelb-schwarz gezeichneten Hinterleib einer Wespe.

Nestbau

Dabei bezieht sich ihr Name „Wollbiene“ gar nicht auf ihr Äußeres, sondern auf ihr Nestbau verhalten. Nach erfolgreicher Paarung sucht sich das Wollbienenweibchen kleine Hohlräume in Holzbalken, Mauerwerk oder Felsspalten, sie nimmt auch künstliche Nisthilfen an. Damit es ihre Larven auch schön gemütlich haben, sammelt das Weibchen Pflanzenwolle von stark behaarten Pflanzen wie Sand-Strohblume, Woll-Ziest, Flockenblumen und Quitten. Sie schabt die Wolle ab und transportiert das Wollebällchen zu ihrem Nistplatz. Mithilfe von Sekreten und anderen Materialien wie Blättern oder dürren Nadeln verstärkt und formt sie das Nest.

Trachtpflanzen

Bei Ihren Trachtpflanzen, wo die Biene Pollen und Nektar für sich und ihre Brut sammeln, ist die Wollbiene nicht besonders wählerisch, sie liebt Schmetterlingsblütler wie Klee und Wicken, aber auch Lippenblütler wie Taubnesseln oder Braunwurzgewächse, darunter die schwarze Königskerze werden von der Wollbiene gerne besucht. Allesamt Pflanzen, die in unseren Gärten und Parks vorkommen. Solange ihr genügend Nistplätze und Wollpflanzen zur Verfügung stehen, wird sie sich über kurz oder lang in Blütenreichen Gegenden ansiedeln

Verhalten

Die Männchen der Wollbiene legen ein ganz besonderes Verhalten an den Tag. Von Juni bis Oktober besetzt es eigene Reviere und verteidigt sie gegen Eindringlinge. An den Hinterleibssegmenten befinden sich fünf dornige Zacken die bei der Revierverteidigung gnadenlos eingesetzt werden. Verirrt sich eine andere Wildbiene oder ein anderes Wollbienenmännchen, geht die Wollbiene zum Angriffsflug über die so behäbig wirkende Biene krümmt den Hinterleib vor und schießt auf den Eindringling so. Sogar große Hummeln werden attackiert, schon manches Opfer wurde flugunfähig und verstirbt an den Folgen.

Doch lässt sich ein Weibchen blicken, wandeln die Männchen ihr Verhalten, es nähert sich dem Weibchen und wartet im Schwirrflug ab, bis sich die Dame eine Blüte zum Nektarsammeln ausgesucht hat. Setzt sich das Weibchen auf eine Blüte, geht es direkt zur Sache. Das Männchen klammert sich an den Rücken und in ein paar Sekunden ist das Liebesspiel vorüber. Das mag kurz anmuten, aber das Machen die Wollbienen, Männlein wie Weiblein durch die Quantität wieder wett. Sie sind bekannt dafür, sich äußerst häufig und mit wechselnden Partnern zu paaren.

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